Damit auch unterjährig Vergleiche gemacht werden können, sollen Prozessdaten so oft wie
möglich, aber mindestens einmal pro Quartal übermittelt werden.

Patienten, bei denen eine Überwachung medizinisch notwendig ist, die aber aufgrund
Agitation mit Selbst- oder Fremdgefährdung kein Monitoring der üblichen Vitalparameter
zulassen, werden alternativ klinisch engmaschig überwacht und entsprechend dokumentiert.
Damit ist das Standard Monitoring entsprechend der Erkrankung, weswegen der Patient auf der
IS ist, gegeben, sofern die entsprechende Überwachung der Standard für diese Kategorie
Patienten ist.

Das Standard Monitoring ergibt sich spezifisch auf Grund des Krankheitsbildes des
Patienten. Es ist also die Patientensituation zu beurteilen und zu entscheiden, ob das
Monitoring zur Erfassung des «Standard Monitorings» genügend dokumentiert ist und nicht
alleinig auf das Intervall der dokumentierten Vitaldaten.

Wir gehen davon aus, dass der Aufwand des IS Personals v.a. die Überwachung dieses
Patienten ist (und nicht das Richten der Pumpe). Ein intensivmedizinisch betreuter Patient ist
grundsätzlich als instabil zu betrachten (sonst wäre nicht auf der IS). Es gilt auf Veränderungen
rechtzeitig und korrekt zu reagieren. Medikamente, welche via PCA verabreicht werden
(Opioide etc…), können verschiedene Organsysteme negativ beeinflussen - den Kreislauf
(Hypotonie, Herzrhythmus), die Atmung (Bradypnoe, Beeinflussung des Gasaustausches), das
ZNS (Somnolenz, Verwirrung) und den GIT (Übelkeit, Erbrechen).
Deshalb ist auch die Gabe von intravenösen Medikamenten via PCA-Pumpe als
«Medikamentgabe i.v.» in der Patientendokumentation zu erfassen. Die Bolusgabe über die
PCA Pumpe muss zeitlich korrekt dokumentiert sein. Ebenso eine allfällige Basisrate. Ist die
Basisrate Null, wird sie auch entsprechend dokumentiert.
Im NEMS wird Medikamentengabe intravenös erfasst, sobald diese erfolgt (Basisrate, Bolus
durch Patient oder Pflegepersonal)

Nein, in diesem Kapitel sind explizit nur intravenöse Medikamentengaben vorgesehen und
nur diese können erfasst werden. Intramuskuläre, subkutane oder peridurale
Medikamentengaben sind daher ausgeschlossen.

Nein, die i.v. Verabreichung von Vasoaktiva ist mit der Erfassung dieses Items erfasst. Die
oft dazu laufende Grundinfusion gilt bekanntlich nicht als Medikamentengabe i.v.

Eine Grundinfusion gilt nicht als Medikamentengabe intravenös auch wenn sie Elektrolyte
enthält.

Ausser den Grundinfusionen sind alle, als Arzneimittel registrierten Substanzen als
Medikamentengabe intravenös zu erfassen, wenn sie entsprechend verabreicht werden

Nein. Das Ende der Beatmung ist die letzte Schicht in welcher mindestens 2 Stunden
beatmet wurde.

Nein. Die Dauer der «Maschinellen Beatmung» wird nicht als explizit gemessene
Beatmungszeit in Stunden, sondern als Anzahl der geleisteten Beatmungsschichten erfasst.
Eine Pflegeschicht der zertifizierten IS gilt als Beatmungsschicht, wenn die Beatmungszeit in
einer 8h-Schicht ≥ 2h, in einer 12h-Schicht ≥ 3h beträgt

Nein. Die Dauer der «Maschinellen Beatmung» wird nicht als explizit gemessene
Beatmungszeit in Stunden, sondern als Anzahl der geleisteten Beatmungsschichten erfasst.
Eine Pflegeschicht der zertifizierten IS gilt als Beatmungsschicht, wenn die Beatmungszeit in
einer 8h-Schicht ≥ 2h, in einer 12h-Schicht ≥ 3h beträgt. Erfasst werden kann eine Intervention
in der IS für die Einlage der ECMO

Wenn das Heimbeatmungsgerät bei einer Verschlechterung der pulmonalen Situation
verwendet wird, gelten diese Schichten als Beatmung auf der Intensivstation. Ist die pulmonale
Situation des Patienten unverändert zu der, welche er zu Hause hatte, dürfen diese
Beatmungsstunden nicht als solche erfasst werden, sondern als «zusätzliche Atemhilfe»

Kein alleiniges CO2 Removal kann als Beatmung im NEMS abgebildet werden. Selbst bei
einer ECMO Behandlung ohne Beatmung kann diese nicht als «Beatmung» erfasst werden.

Bei der High-Flow-Sauerstofftherapie handelt es sich eindeutig nicht um eine Form der
mechanischen Beatmung (ein aktiver, maschineller Prozess). Sie gilt deshalb als zusätzliche
Atemhilfe.

Ja, eine liegende Trachealkanüle kann als zusätzliche Atemhilfe erfasst werden, auch wenn
darüber kein Sauerstoff verabreicht wird.

Amiodaron gilt nicht als vasoaktives Medikament - es gilt nur die abschliessende Liste im
aktuell gültigen MDSi Reglement.

Nein. Medikamente, welche als vasoaktive Substanzen (zu diesem Zweck) zugelassen
wurden gelten als Vasoaktiva, sofern sie im MDSi als solche benannt sind. (Es gilt nur die
abschliessende Liste im aktuell gültigen MDSi Reglement).

Die Liste der vasoaktiven Medikamente im Minimalen Datensatz ist abschliessend (siehe
aktueller MDSi Datensatz). Eingaben für Medikamente, welche erfasst werden sollten, können
bei der Datensatzkommission gemacht werden. Es gilt jeweils das aktuelle MDSi Reglement.

Die Vasoaktiva (Prostaglandin, NO) machen inhalativ ebenso systemische Nebenwirkungen
wie bei der intravenösen Anwendung (Mubarak KK. A review of prostaglandin analogs in the
management of patients with pulmonary arterial hypertension. Respir Med. 2010 Jan;104(1):9-
21.). Sie sind deshalb auch inhalativ verabreicht auf der abschliessenden Liste im MDSi.

Die kontinuierliche Gabe definiert sich durch die Verordnung. Wenn eine Verordnung eine
Anwendung pro Zeiteinheit über einen unbestimmten Zeitraum beschreibt, dann gilt es als
kontinuierlich. Wenn eine Verordnung eine bestimmte Menge ist, dann gilt es nicht als
kontinuierlich.

Ja, wenn die intermittierende Hämodialyse bei einem IS Patienten auf der Intensivstation
erfolgt, kann in der jeweiligen Schicht das Nierenersatzverfahren erfasst werden.
Zusatzfrage: Nein. Wenn keine (zusätzliche) intravenösen Medikamente gegeben werden, darf
keine «Medikamentengabe intravenös« erfasst werden.

Da eine Plasmapherese kein eigentliches Nierensatzverfahren ist wird sie in den
«Interventionen in der IS» erfasst.

Das Ende der Beatmung ist die letzte Schicht in welcher mindestens 2 Stunden beatmet wurde.

Die KDS ist sich bewusst, dass die Isolation eines Patienten einen Mehraufwand verursacht.
Aus unterschiedlichen Gründen aber werden Isolationsmassnahmen, egal welcher Art nicht als
spezifische Interventionen in der IS erfasst

Die spezifische Intervention beinhaltet den Wechsel von Bauchlage zu Rückenlag und
umgekehrt, sofern diese Lagerung durch das Behandlungsteam durchgeführt wird. „Bauchlage“
schliesst partielle Bauchlage (>=135°) mit ein. Ist die Lagerung etabliert (kein Wechsel von
Rücken- zu Bauchlage oder umgekehrt) dann kann für die betreffende Schicht keine spezifische
Intervention erfasst werden.

Bauchlage sollte bei Säuglingen und Kleinkindern kodiert werden, wenn es mehr als
2 Personen braucht (aufgrund Installationen usw.) um das Kind in der Bauchlage zu
positionieren.

Nein, diese Untersuchung kann nicht erfasst werden. Einzig, das Einlegen eines
spezifischen Monitorings (Swan-Ganz-Katheter) gilt als Intervention in der Intensivstation.

Nein, im Gegensatz zur Pulmonaliskathetereinlage handelt es sich hierbei um die Einlage
eines zentralvenösen und arteriellen Katheters, welche zur üblichen intensivmedizinischen
Grundbehandlung gehören.

Ein kompletter Trachealkanülenwechsel (nicht nur Innenkanüle) gilt als spezifische
Intervention in der IS, sofern er vollständig durch das Personal der IS gemacht wird.

Spülungen welche therapeutisch angewendet werden und einen deutlichen Mehraufwand für
das IS Personal zur Folge haben, können als solche dokumentiert werden. Der Aufwand
korreliert nicht automatisch mit dem Spülvolumen.
Dazu gehört aber nicht das Applizieren von Flüssigkeiten in Kathetern mit der Absicht der
Wiedereröffnung des Lumens/Katheters oder das Spülen von Wunden zur Reinigung.

Im MDSi kann man «Interventionen in der IS» maximal einmal pro Schicht erfassen,
unabhängig davon, wie viele, der im NEMS aufgeführten, Interventionen in der Schicht gemacht
wurden.

Grundsätzlich muss der Verbandwechsel nicht eine einzige Wunde betreffen. Jedes Team
muss rechtfertigen können, wieso aussergewöhnliche Aufwände (Bsp. zum Verbandwechsel)
dokumentiert werden. Routineverbände (Bsp. von Einstichstellen etc. dürfen auf keinen Fall
kumuliert werden und als aufwendiger Verbandwechsel erfasst werden.)

Die spezifischen Interventionen in der IS sind in einer vollständigen Liste in der aktuellen
MDSi Version abgebildet. Eingaben können für Neuerungen/Veränderungen können bei der
KDS gemacht werden. Sie werden dann beurteilt.

Nein, der alleinige Transport eines Patienten oder einer Patientin zum und vom Ort der
Therapie oder Intervention ohne Präsenz während der Intervention, erfüllt die Bedingungen für
«Spezifische Intervention ausserhalb der IS» nicht.

Ja, gemäss MDSi sind alleinige Transporte von und zu spitalinternen Interventionen ohne
Präsenz während der Intervention/OP ausgeschlossen.

Nur Standortübergreifende Patiententransporte durch Personal der IS gelten als spezifische
Intervention ausserhalb der IS (also nicht innerhalb eines Campus).

Alle erfolgten Interventionen, Therapien oder diagnostischen Massnahmen müssen in der
Patientendokumentation ersichtlich sein. Auch muss ersichtlich/nachvollziehbar sein
(Übersichtskurve, Pflegebericht, Verlaufsdokumentation …), dass der Patient oder die Patientin
dabei vom IS Personal betreut war. (Bsp. Kurze Beschreibung)

Ja, eine Intervention ausserhalb der IS über mehrere Schichten darf jeweils einmal pro
Schicht erfasst werden.

Sofern die Betreuung und Überwachung entsprechend dokumentiert ist – ja. Es handelt sich
um einen Zeitraum, während derer die IS Crew die Verantwortung übernommen hat. Damit
handelt es sich um einen personell relevanten Aufwand.

Ab MDSi V31_V4 steht: «SAPS II wird aus den Daten der ersten 24 Stunden des IS-
Aufenthaltes erhoben». Ausserdem: «Labordaten, die bis zu 24 Stunden vor IS-Eintritt
erhoben wurden, können verwendet werden («choosing wisely»). Dies gilt, sofern sie in einem
direkten Zusammenhang mit der intensivmedizinischen Eintrittsdiagnose, respektive
Erstbehandlung stehen.  Die Werte vom Notfall dürfen benutzt werden.

Ja, die Werte dürfen übernommen werden (siehe vorgängige FAQ).